Samstag, 2. Februar 2013

Pressemitteilung Die Menschenrechte von Intersexuellen schützen 2.2.2013

QueerNet Hessen: Die Menschenrechte von Intersexuellen müssen geschützt werden!
Der Bundestag hat am Donnerstag eine Änderung des Personenstandsgesetzes beschlossen und dort erstmals Intersexualität in einem Gesetz erwähnt. Hiernach soll es künftig möglich sein, den Geschlechtseintrag offen zu lassen, wenn die Geschlechtlichkeit nicht eindeutig männlich oder weiblich ist, sondern etwas anderes, eben eindeutig intersexuell. Es ist nun nicht mehr erforderlich bereits unmittelbar nach der Geburt das Geschlecht des Kindes festzulegen. Offen ist, wann das Kind sich entscheiden soll/kann/muss.
Dazu erklärt der Sprecher des Netzwerks QueerNet Hessen, Björn Beck: "Wir freuen uns zwar, dass ein erster, kleiner Schritt getan wurde, aber die Bundesregierung bleibt weit hinter unseren Hoffnungen zurück. Noch immer werden die Menschenrechte von Intersexuellen nicht gesetzlich geschützt und geschlechtsangleichende sowie -zuweisende Operationen bereits im Kindesalter bleiben so ungeregelt - Das Recht auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung gilt scheinbar nicht für Menschen deren Geschlecht nicht in einem binären Schema einzuordnen ist. Das ist im Jahr 2013 kaum noch erträglich! Ein Bundesgesundheitsminister, der dies zulässt, verdient diesen Titel nicht!"
QueerNet Hessen und der Verein Intersexuelle Menschen e. V. haben eine engere Zusammenarbeit und den Aufbau von Selbsthilfe und Beratung für intersexuelle Menschen in Hessen, sowie das Sensibilisieren der Gesellschaft und insbesondere der Politik für dieses wichtige Thema vereinbart.
"Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und hoffen Politik und Gesellschaft auf dieses Thema aufmerksam machen zu können und die Lebensbedingungen für intersexuelle Menschen bald zu verbessern", erklären Lucie Veith für den Vorstand von Intersexuelle Menschen e.V und Björn Beck für QueerNet Hessen.
"Bei unseren Gesprächen mit Politikern, der Landesregierung und anderen Organisationen werden wir immer auch auf dieses Thema aufmerksam machen und auf die unerträglichen Zwangsoperationen an gesunden Kindern hinweisen und auf eine unverzügliche Umsetzung bestehender Bundesgesetze und der Rechte aus den ratifizierten UN- Menschenrechtskonventionen drängen", kündigt QueerNet Hessen an.